Netterl

Untertitel: Ein Alt-Wiener Singspiel in zwei Akten von
Sendefolge:

Autor/Autorin: Fanny Wengraf
Alfred Wurmb
Bearbeitung:

Regie: Hermann Wawra
Regieassistenz:

Darsteller: Käthe Dobbs (Netterl)
Elisabeth Markus
Jenny Reingruber
Reinhold Siegert
Hermann Wawra (Hausbesitzer Florian Gstettner)
Mihail Xantho (Franz Riedl, junger Komponist)
Musik: Max Lilienau
Ausführende (Tätigkeit): - Tautenhayn-Quartett (Musikbegleitung)
Tontechnik:

Erstsendung: 1934-03-08
Sendezeit: 20:00-21:20
Wiederholung: 1935-04-25
Sendeanstalt: RAVAG I (bis 1938)
Abteilung: Radiobühne
Inhalt:
"Ein echt wienerisches gemütvolles Singspiel, bei dem es zum Schluß zwei Verlobungen, vier frohe und glückliche Menschen gibt. Der reiche Hausbesitzer Florian Gstettner, ein gutmütiger, humorvoller Junggeselle von fünfzig Jahren, hat sich nämlich in die liebe, lustige Netterl verschaut, deren schöne Stimme er öfters hörte. Netterl muß sich mit ihrer Mutter, der Witwe Anna Wiesner, kümmerlich mit Handarbeiten fortbringen. Frau Anna würde ihre Tochter gern mit dem wohlhabenden Hausherrn verheiratet wissen, aber Netterl ist dem jungen, begabten Komponisten Franz Riedl gut, der eben ein Singspiel vollendet hat und auf Ruhm und eine glückliche Zukunft hofft. Auch Riedl liebt Netterl, er baut richtige Luftschlösser, in denen er mit dem geliebten Mädchen wohnen will, er rechnet auf die Unterstützung seines Gönners. Dieser—es ist Florian— setzt schließlich die Annahme des Singspieles durch, er hat damit das Lebensglück der zwei jungen Menschen begründet. Zu spät erfährt er den Zusammenhang. Aber Florian hadert nicht mit seinem Geschick. Das unerfreuliche Junggesellendasein mit dem ewigen Ärger, mit der großen Unordnung wird Florian freilich nicht länger fortführen. Er hat die Tüchtigkeit der hübschen Frau Anna kennengelernt und eingesehen, daß diese eigentlich besser zu ihm paßt als Netterl. So hat Florian, der liebe, gute Wiener, doch noch sein spätes Glück gefunden." zit.n. Radio Wien 12.03.1934, S. 15

Digitalisat(e): Manuskript
Weiterführende Angaben: Eine Kritik zu der Radiosendung ist eine von zwei Quellen, die es ermöglichten, etwas über die Besetzung des Stücks in Erfahrung zu bringen: "„Netterl", ein Altwiener Singspiel nennen Fanny Wengraf und Alfred Wurm ihre zwei Akte lavendelblauen Geschehens, zu dem Max Lilienau eine anspruchslos liebwienerisch klingende Musik beisteuerte. Der Komponist, um den es in dem Spiel geht, soll ein ungemein begabter origineller Musikus sein. Wir wollen es glauben und ihm die Annahme seines Singspiels am alten Josefstädtertheater und auch das Netterl gönnen. Käthe Dobbs spielte anmutig und sang mit einem kleinen Sümmchen die Titelrolle, Xantho war der junge, glückliche Komponist, Wawra, der als Regisseur für einen traulichen Ton sorgte, gab einem alten Junggesellen sympathisch menschliche Züge. Jenny Reingruber, Elisabeth Markus und Reinhold Siegert bemühten sich um schablonenhafte Figuren. Dem Tautenhayn-Quartett verdanken die Lieder einigen volkstümlichen Klang. Auch ein Spi-netterl wirkte mit Das war das wirklich Altwienerische an der Geschichte."zit.n. Der Tag, 09.03.1934, S. 6

Zudem wurde das Singspiel mindestens zweimal abseits vom Radio zur Aufführung gebracht. Diese Aufführungen wurden teils auch mit Lob gewürdigt, hierzu zwei Kritiken: "Die künstlerische Leitung der beiden Abende hat Herr Ph. Mr. Adalbert Rank inne,der auch bei der ersten bühnenmäßigen Aufführung der erfolgreichen Radionovität „Netterl“ von Fanny Wengraf und Alfred Wurm (Musik von Max Lilienau), die Rolle des Hausbesitzers Florian Gstettner übernommen hat." zit.n.: Pharmaceutische Post, 14.04.1934, S.08

und: "Das Alt-Wiener Singspiel „Netterl" von Fanny Wengraf und Alfred Wurmb, Musik von Max Lilienau, das vor einigen Wochen im Radio-Wien uraufgeführt wurde, errang bei einer bühnenmäßigen Vorstellung im Festsaale der Oberösterreicher durch ein Liebhaberensemble großen Erfolg. Adalbert Rank, Marianne Aigner, Fini Kreusel in der Titelrolle, Fritz Wöß, Franz Sibrava, Josef Appel, Franzi Schmitt, Charles Baumann und Ferry Feix waren mit Feuereifer bei der Sache und prächtige Darsteller. Der flüssigen, heiteren Handlung paßte sich die im echten Wiener Ton gehaltene Musik stimmungsvoll an. Autoren, Komponist Max Lilienau und die Darsteller wurden herzlich gefeiert." zit.n.: Neues Wiener Tagblatt (Tagesausgabe) 18.05.1934, S. 10

und: Zur Sendung zu Ehren des 70. Geburtstags von Max Liliental wurde ein Stück aus "Netterl" mit zur Aufführung gebracht.
zit.n.: Radio Wien, 19.04.1935, S.03 und S.22
interne Quellen:
Inhaltsangabe, aus: Radio Wien 02.03.1934, S. 13
Programmauszug, aus: Radio Wien 02.03.1934, S. 20
Programmauszug, aus: Radiowelt 04.03.1934, S. XXI
Ensemble-Foto zur Radioaufführung in der RAVAG, aus: Radio Wien, 16.03.1934, S. 01
Auszug aus Inhaltsangaben der Sendespiele β) Oper, Operette, aus: Radio Wien 05.10.1934, S. 08
Auszug aus dem Spielplan Radio Wiens 1934, B) Literarische Darbietungen aus: IX. Tätigkeitsbericht der Österr. Radio-Verkehrs-A.G. 1934, S. 36
Inhaltsangabe, aus: Radio Wien, 19.04.1935, S.03
Programmauszug, aus: Radio Wien, 19.04.1935, S.22
externe Quellen:
Radioprogramm aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek, aus: Neue Freie Presse, 08.03.1934, S. 22
Radioprogramm-Kritik aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek, aus: Der Tag, 09.03.1934, S. 6
Theaterstück-Ankündigung aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek, aus: Pharmaceutische Post, 14.04.1934, S.08
Theaterkritik aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek, aus: Neues Wiener Tagblatt (Tagesausgabe) 18.05.1934, S. 10
Bemerkungen: Aufkleber am Cover (in rot, klein)
Archivstatus: Inventarnr.: 001_0768, Umfang (Seiten Scans): 45
Patenschaft: Philippa J.-B.


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