Alte Wiener

Untertitel: Volksstück mit Gesang in vier Akten
Sendefolge:

Autor/Autorin: Ludwig Anzengruber
Bearbeitung:

Regie: Hermann Wawra
Regieassistenz:

Darsteller: Carl Bosse (Heinrich Sanftleben Student)
Hans Brander (Franz Stammer, Arbeiter)
Karl Eckert (Josef Schmalhofer, Kragen- und Manschettenfabrikant)
Lilly Fröhlich (Kundigunde, Josef Schmalhofers Frau)
Paul Gerhard (Johann Mai, Rosalias Bruder, Holzscheiber)
Grete Hettwer (Ida, Tochter von Anton Käsmeier, aus erster Ehe)
Franz Kammauf (Severin, Schmalhofers Vetter)
Emmy Kern (Barbara, Schmalhofers Kind)
Karl Kneidinger (Martin Kernhofer, Privatier)
Marianne Lamberg-Offer (Therese, die zweite Frau von Anton Käsmeier)
Otto Löwe (Gustav, Schmalhofers Kind)
Alfred Mahr (Herr Haberlechner)
Elisabeth Markus (Rosalia Mai, Dienstmädchen bei Käsmeier)
Karl Miksch (Jakob Kurz, Feldjäger)
Aurel Nowotny (Anton Käsmeier, Hausbesitzer)
Emmy Pfeiffer (Sophie, Tochter von Anton Käsmeier, aus erster Ehe)
Arthur Preiss (Stenzl, Tischlergeselle)
Vally Reichert-Heidt (Eva, Schmalhofers Kind)
Willy Schumann (Artur Bruckhof Handelsreisender)
Gisa Wurm (Frau Haberlechner)
Musik:
Ausführende (Tätigkeit):
Tontechnik:

Erstsendung: 1932-02-23
Sendezeit: 20:15-22:15
Wiederholung:
Sendeanstalt: RAVAG I (bis 1938)
Abteilung:
Inhalt:
Der reife Menschenkenner, der urwüchsige, tief im Wienerturn wurzelnde Volksdichter Anzengruber zeigt sich auch in packender Weise in dem Volksstück "Alte Wiener", das weniger bekannt als die übrigen Dramen ist. In verschiedenen gelungenen Typen führt uns Anzengruber die Wiener vor, er weiß sie ganz richtig einzuschätzen, er kennt das "Gmüat", ebenso ihre Gemütlichkeit und Geselligkeit, ihren Hang zum Frohsinn und zum guten Essen und Trinken", das "gute Herz" zeigt sich hier gleicherweise wie Neugierde und Titelsucht (der Herr von), wobei man dann großmütig und gerührt auf alle Titeln verzichtet und langsam die Bruderschaft vorbereitet (ach Gott, sag'n s' do net 'Gnä Frau" zu mir, aber g'freut-hat's mi do). Eines ist nicht vergessen: Wiener Witz und Raunzerei. "In keiner anderen Großstadt wird so viel geschimpft und nirgends kommt ein Fremder so häufig in die Lage, Wien gegen die Wiener in Schutz zu nehmen. Wann andere alle Finger danach ablecken möchten, woran wir schon g'wöhnt sind, so kommen s' natürlich ins Loben eine, aber wir möchten's alleweil noch besser und darum kommen mer nit aus'm Schimpfen heraus. Einer ist es nun, der Privatier Kernhofer, der das Herz am richtigen Fleck hat, der Anzengrubers ganze Sympathie besitzt. Der richtige alte Wiener Kernhofer, der durch Zufall allerlei zu hören bekommt, weist die junge Frau Käsmeier wieder zu ihrer Pflicht zurück, als sie Ihrem alten Gatten untreu werden will und den Schmeicheleien eines Stutzers zu verfallen droht. Desgleichen nimmt er sich ihrer Stieftochter Sophie an, die durch einen jungen Burschen in Schande gekommen ist. Resolut hilft Kernhofer diesen beiden Frauen, verhütet so manches Unglück. Was er sagt, wie er handelt, wie sich sein oft vielleicht allzu gutes Herz enthüllt, entspricht ganz den Absichten Anzengrubers. Kernhofer kennt seine Wiener, so weiß er sie auch richtig zu packen und zu versöhnen. Damit wird er der richtige Interpret der Lebensweisheit des Dichters. zit.n.: Radio Wien, 19.02.1932, S. 30

Digitalisat(e): Manuskript
Weiterführende Angaben:  
interne Quellen:
Beschreibung der Sendung, aus: Radio Wien, 19.02.1932, S. 30
Radioprogramm, aus: Radio Wien, 19.02.1932, S. 37
Texteinführung zum Radioprogramm, aus: Radiowelt 21.02.1932, S. 253
externe Quellen: Radioprogramm aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek, aus: Reichspost, 23.02. 1932, S. 10
Bemerkungen: Aufkleber am Cover (in blau)
Archivstatus: Inventarnr.: 001_0595, Umfang (Seiten Scans): 90
Patenschaft: Patenschaft: Christian Reder, RD Foundation Vienna - www.rd-foundation-vienna.org


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