Prinz Friedrich von Homburg

Untertitel:
Sendefolge:

Autor/Autorin: Heinrich v. Kleist
Bearbeitung: Manfred Wekwerth

Regie: Erich Schwanda (Hörfunkregie)
Manfred Wekwerth (Theaterregie)
Angela Zabrsa (Hörfunkregie)
Regieassistenz:

Darsteller: Elisabeth Augustin (Prinzessin Natalie von Oranien seine Nichte)
Klaus Behrendt (Feldmarschall Dörfling)
Detlev Eckstein (Rittmeister Stranz)
Sebastian Fischer (Graf Hohenzollern)
Hilde Krahl (die Kurfürstin)
Helmut Lohner (Prinz Friedrich Arthur von Homburg General der Reiterei)
Rudolf Melichar (Rittmeister Siegfried von Mörner)
Heinz Moog (Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg)
Heinz Reincke (Obrist Kottwitz vom Regiment der Prinzessin von Oranien)
Kurt Schossmann (Rittmeister von der Golz)
Georg Schuchter (Graf Georg von Sparren)
Walter Starz (Oberst der Infanterie Graf Truchss)
Michael Tellering (Oberst der Infanterie Hennings)
Dieter Witting (Rittmeister Graf Reuss)
Musik:
Ausführende (Tätigkeit):
Tontechnik:

Erstsendung: 1979-05-12
Sendezeit:
Wiederholung:
Sendeanstalt: ORF
Abteilung: ORF-W / Burgtheater
Inhalt:

Studioaufzeichnung einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters (1978)
Prinz Homburg überhört in seiner Verträumtheit bei der Besprechung einen Befehl, stürzt sich während der Schlacht bei Fehrbellin voreilig in den Kampf und erringt eben dadurch den Sieg. Dennoch verurteilt ihn der Kurfürst wegen Mißachtung des Befehls zum Tode und begnadigt ihn erst, als Homburg das Urteil als gerecht erkennt.

 

Prinz Friedrich von Homburg, verführt durch Träume von Ruhm, Glück und Liebe, verstößt in jugendlichem Überschwang während einer Schlacht gegen den militärischen Gehorsam und wird dafür zum Tode verurteilt. Als er um Gnade fleht, läßt ihn der Kurfürst auf der Stelle frei, "wenn er den Spruch für ungerecht kann halten". Der Prinz also muß sein eigener Richter sein, und da erst begreift er das Unrecht, das er tat: die Gemeinschaft zu gefährden aus persönlichem Ehrgeiz und Ruhmsucht. Er kann sich nicht freisprechen und wird erst dadurch der Gnade würdig. Ein Spiel zwischen Traum und Tag - hier der Schlafwandler Prinz von Homburg, ausgeliefert dem Irrationalen und Unbewußten, dort der Kurfürst und die kriegerische Realität mit ihrem Zwang zur Rationalität, zum Gesetz. Am Schluß verbinden sich beide, versteht der Prinz die Verantwortung für das Ganze der Gesellschaft, gibt der Kurfürst der Nacht und der Liebe ihr Recht. Kein Drama um preußischen Gehorsam also ist dieses Schauspiel aus den Jahren 1809-181 1, sondern eine sensible Reflektion über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft, verschönt vom leisen Humor Kleists, der den Helden ganz untypisch mit Todesangst und hoher Empfindsamkeit ausstattet. Weshalb die Preußen seiner Zeit das Stück auch gar nicht goutieren konnten. (BR-Programmheft)


Weiterführende Angaben:  
interne Quellen:  
externe Quellen:  
Bemerkungen:
Archivstatus: Inventarnr.: 001_4508, Umfang (Seiten Scans): 86
Patenschaft:  


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