Pilatus

Untertitel:
Sendefolge:

Autor/Autorin: Franz Theodor Csokor
Bearbeitung:

Regie: Herbert Brunar
Regieassistenz:

Darsteller: Robert Dietl (der reiche Jüngling)
Curt Eilers (Barrabas)
Gustaf Elger (Altpriester Annas)
Karl Fochler (Vierfürst Herodes)
Wolfgang Gasser (Longinus)
Gerhard Geisler (Apostel Petrus)
Hermann Franz Giese (Syrischer Legionär, Stimme)
Hans Hais (Prätor Felix)
Michael Heltau (Apostel Johannes)
Erna Korhel (Claudia)
Klaus Logau (Kerkermeister, Stimme)
Ernst Meister (Joseph von Arimathäa)
Ingo Rau (1.Jünger)
Rudolf Rösner (Oberster Richter)
Alfred Schnayder (Apostel Matthäus)
Emmerich Schrenk (Apostel Simon)
Adolph Spalinger (Pontius Pilatus)
Curth Anatol Tichy (Apostel Thomas)
Alfred Traxler (2.Jünger)
Joe Trummer (Sklave des Pilatus, Stimme)
Guido Wieland (Judas aus Kariot)
Musik: Otto Walter
Ausführende (Tätigkeit):
Tontechnik: Peter Rabenstein

Erstsendung: 1964-03-26
Sendezeit:
Wiederholung:
Sendeanstalt: ORF
Abteilung:
Inhalt:

Der gebildete Skeptiker Pontius Pilatus steht der Person und der Lehre Jesu - der in dem Spiel nicht auftritt - objektiv gegenüber. Immer mehr fühlt er sich jedoch von dem Nazarener angezogen. Dennoch aber kann er, der Römer, der Vertreter der Besatzungsmacht, nicht über seinen Schatten springen, er kann auch, wie er weiß, sein Leben nicht ändern, was die Lehre Jesu von ihm fordert. So kann er nicht anders handeln, als Jesus kreuzigen zu lassen.

 

Anfang der 50er Jahre schrieb Gerhart Ellert "Pilatus", eine senible, nachdenkliche Annäherung an die Ereignisse im biblischen Jerusalem, an die Verstrickung der Menschen ins historische Geschehen.

Gertrud Schmirger (Pseudonym Gerhart Ellert) wurde am 26.1.1900 in Wolfsberg/Knt. geboren. Sie besuchte keine öffentliche Volksschule, sondern wurde im Haus der Eltern unterrichtet. Mit vier Jahren entdeckte sie die Fähigkeit, sich Geschichten auszudenken. Das Schreiben war für sie eine Flucht in eine andere Welt. Sie schrieb von anderen Ländern, anderen Zeiten, anderen Welten. Sie publizierte 17 Romane, alle unter dem Pseudonym "Gerhart Ellert", denn der Verlag hatte zwar Interesse an ihren Texten, glaubte aber, daß das Publikum eine Frau als Autorin nicht akzeptieren würde und verlangte deshalb einen männlichen Autorennamen. Das Pseudonym entstand aus dem Vornamen ihrer Mutter, Gabrielle und dem Namen des St. Pauler Paters Olbert, den Gertrud Schmirger sehr verehrte.

 

Die Tiroler Stubenspiele wurden in den Wirts- und Bauernstuben aufgeführt. Die Spieler waren meist Bergknappen und Salzflößer, die sich im Winter, wenn sie keine Arbeit hatten, mit dem "Komödienspiel" etwas verdienen wollten. Sie gingen zu viert oder zu fünft von Dorf zu Dorf, weit talein und manchmal auch ganz hinauf zu den Berghöfen. Die gesamte Bühnenausstattung konnte auf der "Kraxen" mitgetragen werden.
In Tirol und im Salzburgischen war das Stubenspiel besonders heimisch. Leider sind keine Texte vorhanden. Man kann sich nur an die Szenarien und an die mündliche Überlieferung halten. Es waren richtige Stegreifspiele. Der Text wurde ganz einfach nach der Inhaltsangabe extemporiert. Immerhin läßt sich aus den aufgefunden Szenarien die Form und die Spielweise erkennen. Man kann nur erstaunt sein, wie simpel und dennoch großartig sich darin der Ursinn alles Theatralischen offenbart. Ging es in den Stubenspielen auch recht realistisch zu, so war es trotzdem kein realistisches Theater, denn man wollte über die Natur hinaus, statt Abbildern verlangte man Sinnbilder. Die Symbolik wurde sogar auf die Requisiten übertragen, die sozusagen auch "mitspielten", wie es in der Bühnensprache heißt. Wir kennen dies aus dem Passionsspiel, wo auch der Tisch nach der Abendmahlszene mit dem Kelch und Brot den ganzen Tag über auf der Bühne stehenblieb, um möglichst lange auf die symbolhafte Bedeutung dieser Requisiten hinzuweisen.

 

Die Leidensgeschichte des Herrn in der Darstellung durch einen Unbekannten. Ein Streitgespräch, das die Motive für den Richtspruch des Pilatus und die politischen Hintergründe Golgathas aufzuhellen sucht. Mit seiner Frage "Was ist die Wahrheit?" steht der Unbekannte als der Zweifler da, der eine zweitausendjährige Gefolgschaft um sich schart, Hamlet, Galilei, Faust - alle die gläubigen, irrenden Wahrheitssucher, die es immer geben wird, solange Seine Kirche besteht.


Weiterführende Angaben:  
interne Quellen:  
externe Quellen:  
Bemerkungen: Kartoncover (über normalem Cover)
Archivstatus: Inventarnr.: 001_3762, Umfang (Seiten Scans): 52
Patenschaft:  


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